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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

„Die Friedensbewegung und die ‚Zeitenwende’

18. Nov 2022

Studientag 2022 des Forum Friedensethik (FFE) 2022 in der Evangelischen Kirche in Baden in Kooperation mit pax christi Freiburg

Als Thema ihres diesjährigen Studientages hatte der Leitungskreis des FFE „Die Friedensbewegung und die ‚Zeitenwende’ gewählt. Das ist nicht verwunderlich, ist doch das Klima für Friedensarbeit in unserem Land seit dem 24. Februar 2022 deutlich rauer geworden. Sind Pazifisten wirklich ‚aus der Zeit gefallen’? Gemeinsame Beratung und gegenseitige Konsultation, in welche Richtung die Arbeit für den Frieden künftig gehen kann, das war das Ziel dieses Treffens in Räumen der Karlsruher Christusgemeinde. Eingeladen, Vertreter*innen zu entsenden, waren alle größeren Friedensorganisationen In Deutschland. 14 von ihnen sind der Einladung gefolgt, unter ihnen fünf christliche und neun eher säkular orientierte. Auch hat sich der Philosoph Prof. Dr. Olaf Müller (Humboldt-Universität Berlin) mit seinem einführenden Impulsvortrag zum Thema ‚Pazifismus aus pragmatischer Sicht’ nicht auf theologische Argumente gestützt. Die Vernunft im Einklang mit der unausweichlichen Emotionalität jedes Menschen war sein nüchtern analysierender Ausgangspunkt. Über die drei Podien, denen ein Austausch in Kleingruppen folgte, ergab sich die herausfordernde Chance intensiver Befassung mit der ‚Vergewisserung der ethischen Grundlagen’, der ‚Analyse der aktuellen politischen Entwicklungen’ und den ‚Handlungsperspektiven der Friedensbewegung’. Es ist den 57 Interessierten in Präsenz und den 21 über Zoom zugeschalteten Menschen nach übereinstimmendem Urteil aller Beteiligten gelungen, eine Atmosphäre zu schaffen, die geprägt war von großer Übereinstimmung in den Kernfragen der friedensethischen Einschätzungen der Lage. Es ergab sich eine starke Nähe der säkularen und spirituellen Motive. Alle Teilnehmenden haben das Treffen als wichtige Stärkung und Ermutigung ihres Engagements in der Friedensarbeit erlebt. Zwar wurde die von Olaf Müller als Ausnahme bezeichnete Rechtfertigung des Einsatzes von Waffengewalt zur Bekämpfung des NS-Regimes von vielen kritisch gesehen. Denn die Gefahr bestehe ja damit, dass jeder Konflikt zur Ausnahme erklärt werden könne. Aber z.B. im Hinblick auf die Aktualität deutscher Waffenlieferungen an die Ukraine unterstützte man gemeinsam die Position des Friedensbeauftragten der EKD, Friedrich Kramer, Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der sie ablehnt. Man war sich einig, dass Pazifisten, die sich der Begrenztheit jedes Horizontes, auch des eigenen bewußt sind, es zurecht als Selbstüberschätzung bewerten, wenn im öffentlichen Diskurs - wer auch immer - verspricht, Kriege mit hinreichender Sicherheit steuern, begrenzen und siegreich beenden zu können. Die Risiken des Krieges sind in einer Zeit, in der mit massenvernichtendem Nuklearwaffen-Einsatz gedroht wird, nicht kalkulierbar. Man wandte sich daher am Ende der Veranstaltung mit einer Solidaritätsadresse an Rolf Mützenich, den Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, der wegen seines Einsatzes für einen baldigen Waffenstillstand von ukrainischen Behörden jüngst zusammen mit 75 weiteren Persönlichkeiten vergleichbarer Denkrichtung auf eine ‚Informations-Terroristen-Liste’ gesetzt und bedroht worden ist.