Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]
Linde-oxigeno-medicinal-750x400.jpg

pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Keine Profite auf Kosten von Covid-19-Erkrankten in Peru

29. Okt 2020

Ein offener Brief an die Firma Linde

Produzenten medizinischer Produkte dürfen aus der Corona-Krise keine unangemessenen Profite ziehen, so die Forderung von Informationsstelle Peru, Caritas international, Misereor, Adveniat, pax christi und der Erzdiözese Freiburg zusammen mit anderen Nichtregierungsorganisationen und Partnerschaftsgruppen in einem Offenen Brief an die Firma Linde im September.

Das Unternehmen stellt weltweit medizinischen und industriellen Sauerstoff her und verkauft ihn. Die Informationsstelle Peru und die anderen Unterzeichner appellierten in dem Brief an Linde, die Versorgung der peruanischen Bevölkerung mit medizinischem Sauerstoff zu verbessern und vor allem für alle Betroffenen finanziell erschwinglich zu machen.

Peru hat mit 103 Toten pro 100.000 Einwohner*innen (Stand 13.10.2020) die höchste Sterblichkeitsrate weltweit. Neben vielen anderen Problemen liegt dies auch an dem großen Mangel an medizinischem Sauerstoff, den dafür notwendigen Geräten und den extrem hohen Preisen für Sauerstoff.

Die unterzeichnenden Organisationen warnten, dass die Coronavirus-Pandemie existentiell das Recht auf Gesundheit bedroht und in Peru und anderen Ländern zu einer Vertiefung sozialer Ungleichheit führt. In diesem Kontext stelle sich die Frage nach der sozialen Verantwortung marktbeherrschender Firmen. Linde könne Verteilungsnetze, Verteilungsmengen und Preise von Sauerstoff direkt beeinflussen. Sie forderten Linde dazu auf, unverzüglich alles zu tun, um eine ausreichende Versorgung mit medizinischem Sauerstoff in Peru sicherzustellen. Das Unternehmen solle seine Preisgestaltung transparent machen und durch eine deutliche Preissenkung für medizinischen Sauerstoff dafür sorgen, dass er für die Kliniken und die an COVID-19 erkrankten Menschen in Peru erschwinglich und zugänglich ist.

Die Antwort von Linde auf diesen ausführlichen Brief fiel äußerst knapp aus: In fünf Zeilen erklärt das Unternehmen, es habe weltweit größte Anstrengungen unternommen, um den gestiegenen Bedarf an Sauerstoff befriedigen zu können. Auch in Peru habe das Unternehmen die Sauerstoffproduktion erheblich gesteigert. Und ihres Wissens hätten alle ihre Kunden (Krankenhäuser und Kliniken) ausreichend Sauerstoff geliefert bekommen.

Auf die Frage der Preisgestaltung geht Linde nicht ein. Auch ist nicht bekannt, wer und wie viele die Kunden der Firma sind und woher die anderen Kliniken und Privatpersonen ihren Sauerstoff beziehen sollen, wenn nicht von den beiden marktbeherrschenden Unternehmen. (Neben Linde, das 2018 mit der US-amerikanischen Firma Praxair fusionierte, ist dies die US-amerikanische Firma Airproducts).

Die unterzeichnenden Organisationen sind enttäuscht von der lapidaren Antwort und wollen sich damit nicht zufrieden geben. Sie wenden sich deshalb jetzt an Mitglieder des Bundestags (siehe Downloadbereich). Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen jetzt gottseidank abnimmt, muss die Frage nach einer gerechten Preisgestaltung und einer flächendeckenden Sauerstoffversorgung für alle Menschen in Peru weiter auf der Agenda bleiben. Die peruanische Ombudsstelle Defensoría del Pueblo bereitet einen weiteren Bericht über die Lage vor.

Bitte beachten Sie auch im Downloadbereich, wie die Peru- bzw. pax christi- Gruppe aus Neuthard sich mit der Partnergemeinde in Peru solidarisierte !