pax christi trauert um Friedensethiker Eberhard Schockenhoff
20. Jul 2020
Eberhard Schockenhoff gehörte zu den Unterzeichner*innen, die im Jahr 2017 in einer letztendlich erfolgreichen Petition gegen die geplante Streichung der Geldmittel für pax christi durch den VDD (Verband der Diözesen Deutschlands) protestierten. Vor allen Dingen aber war er durch seine jüngsten Veröffentlichungen zu friedensethischen Fragen für pax christi zu einem wichtigen und streitbaren Gesprächspartner in der Erzdiözese Freiburg und darüber hinaus geworden, den pax christi Freiburg nun sehr vermissen wird.Beispielhaft waren seine "Friedensethik für eine globalisierte Welt" (vgl. Cover-Foto "Kein Ende der Gewalt?"), die er 2018 vorgelegt hatte, oder auch sein Vortrag "Responsibility to protect. Eine völkerrechtliche Denkfigur zwischen Gewaltlegitimation und humanitärer Verantwortung".
Darin findet sich von ihm folgendes Zitat, das für uns nun zu seinem Vermächtnis wird:
„Die
Haltung eines christlichen Pazifismus, der auf jede militärische
Gewaltanwendung verzichtet und den Weg des gewaltlosen Widerstandes
gehen möchte, ist kein Zeichen von Schwäche oder politischer Naivität,
sondern eine prophetische Haltung, die bereit ist, schon jetzt, unter
dem Fortwirken der Sünde, alles auf die Karte Gottes zu setzen. Die
Bereitschaft zu einem solchen prophetischen Zeugnis für den Frieden wird
in der Zukunft, wenn die beiden großen Volkskirchen unseres Landes
immer stärker in eine Minderheitensituation geraten, noch wichtiger, als
es in den vergangenen Jahrzehnten der Fall war“.
(Professor Eberhard
Schockenhof am 16.05.2017 beim Jahresempfang der badischen
Vertreter*innen des Bundesgerichts in seinem Vortrag "Responsibility to
protect. Eine völkerrechtliche Denkfigur zwischen Gewaltlegitimation und
humanitärer Verantwortung")
Unser herzliche Anteilnahme gilt den Angehörigen und Freund*innen des
Verstorbenen, so wie all jenen, die sich mit ihm verbunden wissen.
Möge ihn der Gott des Friedens willkommen heißen und ihn für immer halten !