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Impuls zum 13. Oktober 2024

Zum 28. Sonntag im Jahreskreis

Von Josef Freise, Trier, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von pax christi

Lied 
GL 457 Suchen und fragen

Gebet
Guter Gott, wir wissen, was Jesus getan hat. Er hat den Hungernden gegeben, die Trauernden getröstet. Er ist den Kranken beigestanden. Guter Gott, gieße deinen Geist über uns aus, damit wir diese Botschaft des Evangeliums verwandeln in ein Handeln, das Liebe schenkt und Frieden stiftet, das Gerechtigkeit und Engagement ermöglicht.

Evangelium
Markus 10,17-30. 
In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott.
Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter!
Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
Da sah ihn Jesus an, gewann ihn lieb und sagte: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!
Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!
Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!
Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?
Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.
Da sagte Petrus zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,
wird das Hundertfache dafür empfangen. Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

Stille

Gedanken
In Erinnerung an die Einrichtung des Welttags der Armen im Jahr 2017 durch Papst Franziskus
Papst Franziskus schreibt zum 1. Welttag der Armen von den Momenten der Geschichte der Christenheit, in denen die Christen diesen Aufruf zur Solidarität mit den Armen „nicht wirklich bis in die Tiefe befolgt haben und sich stattdessen von einer weltlichen Denkweise anstecken ließen. Aber der Heilige Geist hat es nie versäumt, sie daran zu erinnern, den Blick auf das Wesentliche gerichtet zu halten. Denn er hat immer wieder Männer und Frauen erweckt, die ihr Leben für den Dienst an den Armen hingegeben haben. Wie viele Seiten Geschichte wurden in den letzten 2000 Jahren von Christen geschrieben, die in aller Schlichtheit und Demut sowie mit dem großzügigen Erfindungsreichtum, wie sie nur die Nächstenliebe schenken kann, ihren ärmsten Brüdern und Schwestern gedient haben!

Wir sind also gerufen,  den Armen die Hand zu reichen, ihnen zu begegnen, in ihre Augen zu schauen, sie zu umarmen, sie die Wärme der Liebe spüren zu lassen, die den Teufelskreis der Einsamkeit zerbricht. Die Hand, die sie ihrerseits uns entgegenstrecken, ist eine Einladung, aus unserer Sicherheit und Bequemlichkeit auszubrechen. Sie lädt uns ein, den Reichtum zu erkennen, den die Armut in sich selbst bereithält. …
Wenn heutzutage immer mehr ein unverschämter Reichtum zutage tritt, der sich in den Händen weniger Privilegierter ansammelt und der nicht selten mit Illegalität und der beleidigenden Ausbeutung der menschlichen Würde einhergeht, erregt die Ausbreitung der Armut in großen Teilen der weltweiten 
Gesellschaft Ärgernis. Angesichts dieser Entwicklung ist es unmöglich, untätig zu bleiben oder gar aufzugeben. 

Auf eine Armut, die den Unternehmungsgeist so vieler Jugendlicher auslöscht und verhindert, dass sie Arbeit finden; auf eine Armut, die den Verantwortungssinn einschläfert und die zu einem System des Abwälzens von Verantwortung und der Suche nach Begünstigung führt; auf eine Armut, die die gemeinschaftlichen Brunnen vergiftet und die Räume der Arbeitswelt eingrenzt und damit das Verdienst derjenigen schmälert, die arbeiten und produzieren; – auf all das gilt es mit einer neuen Sicht des Lebens und der Gesellschaft zu antworten.“ … Der 2017 eingerichtete Welttag der Armen „möge daher ein starker Aufruf für unser gläubiges Gewissen werden, damit wir immer mehr überzeugt sein mögen, dass das Teilen mit den Armen es uns ermöglicht, das Evangelium in seiner tiefsten Wahrheit zu verstehen. Die Armen sind kein Problem. Sie sind vielmehr eine Ressource, aus der wir schöpfen können, um das Wesen des Evangeliums in uns aufzunehmen und zu leben.“

Der Welttag der Armen wird in diesem Jahr am 17. November zusammenfallen mit der Seligsprechung von Max Josef Metzger, der nicht nur auf Reichtum, sondern am Ende sogar auf sein Leben verzichtete:  https://www.ebfr.de/erzdioezese-freiburg/ueber-das-erzbistum/geschichte/max-josef-metzger/

Stille

Lied
Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt… GL 457
Segen
Die Weisheit Gottes erfülle deine Seele,
sie erfülle deine Seele mit Lobgesang.
Die heilende Kraft Jesu gebe dir immer neuen Mut,
aus dem Schatten deines Daseins zu treten
und deinen eigenen Weg zu finden.
Der Atem Gottes belebe dein Herz,
und gebe dir klarsichtige Augen.
Amen.
Schlusslied
Wenn wir das Leben teilen (GL 474)