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Impuls zum 28. Juli 2024

Zum 17. Sonntag im Jahreskreis

Von Veronika Hüning (Höhbeck im Wendland), pax christi-Diözesanverband Hildesheim

Was ist das für so viele?

Lied: Brot, das die Hoffnung nährt (GL 378)

Schriftlesung 1: 2 Kön 4, 42-44
Der Prophet Elischa – Vorbild für Jesus?

Lied: Wenn das Brot, das wir teilen, Str. 1, 2, 4 (GL 470)

Schriftlesung 2: Eph 4, 1-6
Der Ruf ergeht auch an uns: „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.“

Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts fehlen

Schriftlesung 3: Joh 6, 1-15

Gedanken zum Evangelium
Es fehlt an so vielem – in unserem Land, in der Welt erst recht. Es fehlt an Beiträgen zum Welternährungsprogramm, an Entwicklungshilfemaßnahmen, an Investitionen in wirksamen Klimaschutz. Es fehlt an der Förderung des Sozialen Wohnungsbaus, am Schutz der bäuerlichen Landwirtschaft, an der Unterstützung der ärmsten Einkommensschichten in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt unseres Landes im Jahr 2023 betrug 4,12 Billionen Euro, eine kaum vorstellbare Summe, jedenfalls für mich. Aber wenn der Staatshaushalt so viel braucht – nicht zuletzt für den Verteidigungsetat –, was bleibt dann für die immensen Aufgaben von Ländern und Kommunen? Was bleibt für die vielen Bedarfe in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Infrastruktur? Es ist so viel Geld erwirtschaftet worden, aber was ist das für so viele?

Diese Frage wird Jesus im heutigen Evangelium gestellt: „Was ist das für so viele?“ Eine große Menschenmenge ist Jesus gefolgt; sie brauchen etwas zu essen, aber ein Junge hat nur fünf Gerstenbrote und zwei Fische. „Was ist das für so viele?“, fragen die Jünger. Das ist der Auftakt zu einer Wundergeschichte, denn das Wenige wurde verteilt, alle wurden satt und es blieb noch viel übrig, heißt es.

Man kann die Geschichte einfach so stehen lassen, als Vorzeichen des Reiches Gottes, in dem niemand mehr Hunger leidet. Oder als Aufweis der göttlichen Vollmacht Jesu, der ja auch Wasser in Wein verwandeln kann. Oder man kann eine natürliche Erklärung versuchen, z. B. dass durch das Beispiel des Jungen alle Menschen angeregt wurden, mit den anderen zu teilen, was sie mitgebracht hatten. Diese Deutung hat vieles für sich: Wenn alle zur Verfügung stellen, was sie haben, werden alle satt. Das passt zu einer Initiative, die hier im Landkreis Lüchow-Dannenberg segensreich wirkt: „Wer hat, der bringt, wer braucht, der nimmt.“

Was Deutschland, Europa, die Welt betrifft, gibt es sicherlich nicht so eine einfache Formel. Aber auch da gilt: Der Schlüssel ist die Bereitschaft zu teilen.

Und wenn klar ist, dass jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann, wie viele Milliarden wollen wir dann in Aufrüstung und „Kriegstüchtigkeit“ investieren – und wieviel in den Aufbau einer lebenswerten Zukunft für alle?

Liedruf: Herr, erbarme dich (GL 157)

Wir beten
Gütiger Gott, erbarme dich aller, die wirtschaftlicher Ungerechtigkeit ausgesetzt sind und denen das tägliche Brot fehlt.
Erbarme dich der Menschen, die Not leiden in den armen Regionen dieser Welt, aber auch in unserem Land.
Erbarme dich der Völker und Stämme, die aus Profitgier bedrängt, vertrieben oder gar umgebracht werden. 
Wir bitten dich für alle, die in den Elendsvierteln dieser Welt um Menschlichkeit und Solidarität kämpfen.
Wir bitten dich für alle, die satt sind, dass sie ihre Herzen und Hände öffnen.
Wir bitten dich für alle, denen es gut geht, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen.
Erbarme dich auch unser, gütiger Gott, wenn wir uns hilflos fühlen, und zeige uns, was wir tun können für mehr Gerechtigkeit und Frieden.

Lied: Wenn wir das Leben teilen (GL 474)

Vater unser
Gott, du bist wie ein guter Vater – für alle Menschen auf der Erde.
Du bist unsichtbar und doch uns nahe.
Du bist heilig. Deshalb sprechen wir deinen Namen mit Ehrfurcht aus.
Dein Reich wird kommen, das Reich des Friedens und der Gerechtigkeit.
Dein Wille geschieht – überall, wo du durch uns Menschen Gutes wirkst.
Du gibst uns alles, was wir zum Leben brauchen.
Du vergibst uns, wenn wir Unrecht getan haben. So wollen auch wir denen vergeben, die uns Schaden zugefügt haben.
Du führst uns durch alle Herausforderungen im Leben.
Du wirst einmal die ganze Welt von allem Bösen befreien.
Amen.

Segen
Wir gehen auseinander und bleiben doch beieinander unter dem Segen Gottes, der sein Angesicht über uns leuchten lässt: der Vater und Schöpfer, der Sohn und Erlöser und der Heilige Geist, die Kraft, die Frieden schafft. Amen.

Lied: Wenn jeder gibt, was er hat (Junges Gotteslob Nr. 256)

Wir spinnen, knüpfen, weben, wir säen neues Leben.
Wenn jeder gibt, was er hat, dann werden alle satt.
Wir spinnen, träumen, schauen, wir fangen an zu bauen.
Wenn jeder gibt, …
Wir teilen, was wir haben, wir bringen unsre Gaben.
Wenn jeder gibt, …